Auf den richtigen Standort und dessen Hygiene kommt es an
Schäden vermeiden, Vitalität des Wildbestandes fördern
Der Standort einer Rehwildfütterung hat nicht nur Einfluss auf die Akzeptanz durch das Rehwild, sondern kann auch wildschadensauslösend oder krankheitsfördernd wirken. An Fütterungen gewöhntes Wild, das in Revierteilen gebunden wird, in denen es sich sonst im Winter zumindest nicht in so hohen Dichten finden würde, leidet bei einer Unterbrechung der Fütterung, z.B. wegen extremer Schneelage, Hunger. Daher müssen Fütterungsstandorte wohlüberlegt sein.
Die Eignung eines Standortes kann sich auch über die Zeit ändern. Generelle Standortfaktoren für Rehwildfütterungen sind Ruhe und Einstand. Günstigenfalls sollte Wild auch den ganzen Tag über – entsprechend der natürlichen Äsungsrhythmen – die Möglichkeit haben, die Fütterung aufzusuchen, wofür der Fütterungsstandort und die -einstände möglichst störungsfrei sein sollen.
• Übersicht für das Wild
Fütterungen dürfen nicht in finstere Dickungen hinein gebaut werden. Hier kann das Wild sein Sicherheitsbedürfnis nicht befriedigen und ist damit nur kurz und unruhig an der Fütterung. Rund um die Fütterung sollte zumindest 50 m Sicht sein (z.B. Alt- oder Stangenholz). Auch an Hüttenwände gebaute Fütterungen nehmen 180° des Sichtfeldes. Denselben Effekt bewirken auch breite Fütterungseinrichtungen. Das Rehwild bevorzugt hier eine Rundumsicht.
• Verbissdruck vermeiden
Fütterungen sollten nicht in der Nähe von verbissgefährdeten Aufforstungen stehen, zumindest darf an solchen Standorten im Winter kein Salz, auch nicht bei den Fütterungen, vorgelegt werden.
• Ausreichend Platz
Am Fütterungsstandort ist Platz für mehrere Vorlagemöglichkeiten in ausreichenden Abständen notwendig, damit auch schwächeres Wild oder Jungtiere zugleich mit dominanten Tieren Futter aufnehmen können.
• Trockener Boden
An feuchten Standorten mit tiefem Boden treten nach kurzer Zeit hygienische Probleme mit stark erhöhtem Infektionsdruck auf. An sonnigen, windgeschützten Plätzen fühlt sich das Wild wohler. Wasser oder Schnee sollte in der Nähe der Fütterung zugänglich sein.
• Natürliche Beäsung
Es ist verdauungsphysiologisch günstig, wenn neben dem angebotenen Futter im weiteren Fütterungsbereich auch viel natürliche Beiäsung (z.B. Brombeer- /Himbeer- /Heidelbeerflächen, Ebereschen) verfügbar ist.
• Erreichbarkeit
Die Fütterung muss auch in Wintern mit extremer Schneelage noch erreichbar sein.
Falls es die Revierverhältnisse erlauben, ist es bei der Rehfütterung günstiger, mehrere kleinere, als wenige Großfütterungen zu betreiben. Dadurch wird der innerartliche Stress bei der Fütterung minimiert. In Revieren mit gleichzeitigem Rotwildvorkommen vergrößert sich aber dadurch der bauliche Aufwand (rotwildsichere Einzäunung). Unruhe am Fütterungsstandort, zu wenig strukturwirksame Rohfaser in der Ration oder Salzvorlage im Winter können Verbissprobleme verursachen. Ruhe und Übersicht am Fütterungsstandort sind zwei essentielle Faktoren.
Hygiene am Futterplatz
Da eine Wildfütterung viele Tiere zusammenbringt, also immer eine Gruppenfütterung darstellt, steigt im Fütterungsbereich das Risiko einer Übertragung von ansteckenden Krankheiten. Neben einer ausreichenden Anzahl von Fütterungen – Futtervorlage am Boden ist zu vermeiden, besser mehrere kleine als wenige Großfütterungen – kann dem durch entsprechende Hygienemaßnahmen entgegengewirkt werden. Zur Absicherung des Gesundheitszustandes der Tiere haben sich ein regelmäßiges Reinigen und das flächendeckende Kalken der Fütterungsstellen bewährt.
Regelmäßiges Reinigen von Futterlagern und Fütterungen sind wichtige Maßnahmen, um Qualitätseinbußen zu minimieren. Besonders im Fütterungsbereich sind Hygienemaßnahmen wichtig, um den Keimdruck zu reduzieren. Flächendeckend auf Boden und Fütterungseinrichtungen ausbringen, idealerweise nach Ende der Fütterungssaison.
Hygienekalk zur Keimreduzierung
- Streuprodukt mit hohem pH-Wert pH von 12,5
- Auch zur Hygienisierung der Fütterungseinrichtungen verwendbar
- Reduziert den Parasitendruck im Fütterungsbereich
- Reduktion der Insektenbelastung durch Feuchtigkeitsbindung
- Kein Stocken oder Festwerden des Produktes
- Zusatz von Anis (Sackware) sorgt für zusätzliche Bindung von Gerüchen
Einsatz: 150-200g
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Aktualisiert am 19. September 2024